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Hoffnung. Liebe. Sehnsucht. Verzweiflung. Die Geschichte von Orpheus in der Unterwelt spielt mit der menschlichen Angst vor dem Verlust. Alles hinter sich lassen und für seine Überzeugungen einstehen sind Themen, die auch in Zeiten von zerstörerischen Kriegen und aufkeimendem Populismus nichts von ihrer Aktualität eingebüsst haben. Hans Werner Henze vertont in seinem Werk «Orpheus behind the wire» die politischen Gedichte von Edward Bond, der die Geschichte zweier Liebenden ungeschönt mit den Schrecken eines Militärstaats verknüpft und gegen jegliche Art von Gewalt Anklage erhebt.

 

Schlaf und Tod sind Brüder. Der norwegische Komponist Ørjan Matre führt in «Orphic Songs» weit zurück in die griechische Mythologie und vertont Texte der Orphiker, einer religiösen Strömung aus dem 6. Jahrhundert v. u. Z., die einen Kult um Orpheus begründeten. Matre wählt dazu antike Texte über den Schlaf, ein Opferritual und den Tod. Was bleibt am Ende übrig? In Brittens «Concord» ist es der Glaube, dass die Menschheit nur gemeinsam den Schrecken der Zerstörung überwinden kann.

Musik von Henze, Matre, Britten, Byrd und Purcell.