• Johanneskirche Zürich (map)
  • Zürich

Die Zeit verrinnt. Wie die Wellen eines Flusses bewegt sie sich fort, ohne Anfang und ohne Ende. Umöglich greifbar. Und trotzdem umgibt sie uns. In der Musik spielt die Zeit eine wichtige Rolle. Wie lange darf ein Konzert sein? Wie kurz ein Stück? Einstein hat uns bereits gelehrt, dass Zeit relativ ist. Doch zurückdrehen können wir sie (noch) nicht.

Friedrich Hölderlin hat sich in zahlreichen Texten mit dem Schicksal und der Zeit auseinandergesetzt. Sein Leben gibt mindestens so viele Rätsel auf wie sein Werk. Denn die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte er in einem Turmzimmer in Tübingen, nachdem er aus einer Nervenheilanstalt als unheilbar entlassen worden war. Hatte er eine bipolare Störung oder hat er alles nur vorgetäuscht?

Der Dichter wurde im 20. Jahrhundert nicht nur wiederentdeckt, sondern auch für die verschiedensten Ideologien vereinnahmt und missbraucht. Von den Nazis, die Feldausgaben drucken liessen, um die Soldaten damit in den Krieg zu schicken, bis hin zu Linken und Marxisten, die ihn für sich ausschlachteten. Seine Texte sind kompliziert, mehrdeutig und stets poetisch und haben zahlreiche Komponist:innen zu leuchtenden Werken inspiriert.

Musik von Schäfer, Reger, Saariaho und Nees.

Schweizer Vokalconsort

Piotr Fidelus, Klavier

Joan Jordi Oliver, Elektronik

Marco Amherd, Leitung